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Proteste hätten viel früher kommen müssen!

Verantwortlicher Autor: Peter Schlusnus Herdecke, 08.01.2023, 22:11 Uhr
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Herdecke [ENA] Nun läuft die Fußball -WM in Katar, sie ist nicht mehr zu bremsen, die Fußballer wollen nun auch spielen. Alle Proteste gegen die FIFA und deren Boss Infantino werden ins Leere laufen. Die Verantwortlichen haben Teflon übergestreift. Da hält keine Kritik am Egomäntelchen. Alles zu spät, vor zehn Jahren hätten die Proteste schon kommen müssen. Aber da war ja alles noch so weit weg. 2022 war ja kaum vorstellbar.

Es blieb also sehr verhalten auf der Gegenseite. Katar konnte in aller Ruhe sein Werk beginnen. Relativ abgeschottet von der Außenwelt, ohne große Berichterstattung durch die Presse nahm die Verwirklichung der WM 2022 ihren Lauf. Mit tausenden von Fremdarbeitern in miserabelsten Umgebungen wurden die Stadien und die Infrastruktur in den Wüstensand gebaut. Immer unter wenig Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Doch dann kam die Schlagzeile in der englischen Presse: 6000 tote Fremdarbeiter auf Baustellen in Katar.

. Klar ist jedoch bis heute nicht, ob es in Summe alles Tote waren, die auf den Stadionbaustellen gestorben sind oder auf allen Baustellen in dieser Zeit. Am Ende ist das eigentlich auch egal, 6000 Tote, schlecht bezahlte und abgesicherte Arbeiter sind 6000 zu viel. Erst in diesem Jahr flammte der erste wirkliche Protest aus einigen europäischen Staaten auf. Zu spät, denke ich, um noch wirklich was zu verändern. Die Proteste nicht nur gegen Katar, sondern auch gegen die FIFA hätten wesentlich früher und lauter sein dürfen, aber das war nicht der Fall. Herr Infantino konnte seine Arbeit und den Schutzmantel der Mitglieder, vor allem der kleineren Mitgliedsländer, über dies ausbreiten.

Ja, der Druck wurde bis zur Eröffnung der WM verstärkt, einige redeten auch schon mal von Boykott, doch Ernsthaft konnte das die WM nicht gefährden. Also ging es pünktlich los. Dann sich um Armbinden und deren Aussehen zu streiten, dass sind mehr oder weniger schon vorher verlorene Kämpfe für die „Galerie“ gewesen. Hut ab vor den Menschen, die sich wirklich auf Fußball freuten, aber jetzt den Fernseher zum Fußballspiel nicht eingeschaltet haben, den Gastronomen, welche auf Umsatz verzichten, welchen sie sehr gut fürs Geschäft brauchen konnten.

Die FIFA und die Befürworter derartiger „Weihnachtsspiele“, in Ländern, die mit Fußball grundsätzlich nichts gemein haben und die über weitere, große Defizite menschlicher Art verfügen, sollten in Zukunft über deren Vergabe von sportlichen Veranstaltungen gründlicher nachgedacht werden. Es wird dem internationalen Sport gut tun, frei von dem Verdacht der Bestechung, zu agieren. Schauen wir mal ,was aus der Veranstaltung als Lernprozess übrig bleibt.

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