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Athen

Verantwortlicher Autor: Theo Goumas Athen, 02.05.2022, 18:44 Uhr
Presse-Ressort von: Theodoros Goumas Bericht 7561x gelesen
Monastiraki
Monastiraki  Bild: Theo Goumas

Athen [ENA] Athen ist immer eine Reise wert, egal ob für ein Wochenende oder für länger. Die Hauptstadt Griechenlands hat viel zu bieten, sodass jeder auf seinem Geschmack kommt. Sei es Geschichte, Kunst, Kulinarik, Architektur, die Stadt bietet für jedermann etwas. Hier sind einige Tipps:

Die Griechen nennen Athen "Zementstadt". Kein Wunder bei der dichten Bebauung und dem wenigen Grün. Man sieht es schon von oben, wenn man mit dem Flieger übers Meer auf dem Flughafen Eleftherios Venizelos fliegt. Tagsüber schimmert das blaue Meer darunter und davor breitet sich eine schier endlose Stadt über Hügel bis weit rauf auf den Berghängen um die Stadt herum. Nachts sieht man ein unendliches Lichtermeer, das sich ab der Küste nach hinten ausbreitet. Offiziell leben im Großraum Athen um die 5 Mio. Einwohner, inoffiziell sind es über 6 Mio. Wie viele Menschen hier wirklich leben, weiß keiner, denn nicht jeder ist hier gemeldet.

In Griechenland muss man sich nicht nach jedem Umzug ummelden. Man kann z.B. in Athen leben und in einem Dorf irgendwo gemeldet sein. So bekommt das Dorf Zuschüsse vom Staat und kann Straßen etc. bauen, was dann dem Wohnort fehlt. Auch die steuerliche Erfassung kann woanders stattfinden. Der Großraum Athen besteht aus zwei Städten und mehreren Gemeinden. Athen liegt im Zentrum, im Süden liegt die Hafenstadt Piräus und drumherum befinden sich sehr viele Gemeinden, die einen großen Verbund bilden. Die Grenzen gehen fließend ineinander und man merkt nicht, ob und wo man die Gemeinde wechselt. Außer es gibt ein Ortsschild, was eine Ausnahme ist. Es kann gut sein, dass das Nachbarhaus zu einer anderen Gemeinde gehört.

Das Leben in diesem Moloch ist anstrengend und schön zugleich. Häuserschluchten, die ab und zu von schönen Plätzen unterbrochen werden. Auf diesen Platzen befinden sich meistens Kirchen bzw. Lokale, wo sich die Bewohner der umliegenden Straßen zum Essen, Trinken und Verweilen treffen. Es gibt sehr viele Museen und Theater in der Stadt. Viele Museen und Theater befinden sich in privater Hand. Viele Schauspieler eröffnen im Laufe ihrer Karriere ein eigenes Theater mit einem oder zwei, meist kleinen Räumen, wo fast täglich Aufführungen stattfinden. Außerdem beherbergen viele solcher Theater Schauspielschulen. Wer es eine Nummer größer mag, der kann ins Nationaltheater oder im Sommer ins antike Theater des Herodes gehen.

Im Theater des Herodes werden nicht nur Theaterstücke aufgeführt, sondern auch Musikveranstaltungen. Viele nationale und internationale Künstler geben sich dort die Klinke in die Hand und spielen Oper, Jazz, Klassik usw. Eine feine Adresse in Sachen Kunst und Musik ist das Megaro Mousikis, wo diverse Orchester spielen. Dort gibt es auch einen großen Park, wo im Sommer Freiluftkonzerte stattfinden. Museumsliebhaber sollten sich das Archäologische, die Pinakothek und natürlich das Akropolis Museum nicht entgehen lassen. Eine Tour im alten Parlament sollte man auch machen. Für viele Museen, aber auch für den Parthenon, gibt es Kombitickets. Den Landes- oder Nationalgarten mit kleinem Zoo, hinterm Parlament, sollte man auch besuchen.

Wer keine Lust auf Museen hat, der kann einfach durch die Stadt laufen und sich all die schönen Gebäude aus dem 19. Jahrhundert anschauen. Die gibt es hier wie Sand am Meer. Viele davon wurden sogar von deutschen Architekten gebaut. Und Geschichtsliebhaber werden schon wissen, dass König Otto (nicht der Rehhagel), mal hier geherrscht hat. Rehhagel hat zwar hier auch geherrscht, aber das war weit über 100 Jahre später, als Nationaltrainer zwischen 2001 und 2010. Gegenden die man besuchen kann sind: Plaka, unterhalb der Akropolis, dazu die Siedlung Anafiotika, die am Hang gebaut ist. Psyrri ist einen Besuch wert, dort kann man auch wunderbar essen und trinken gehen.

Die Gegend um Monastiraki ist wunderschön und bietet einige Sehenswürdigkeiten, wie Museen und den Alten Markt (Agora). Von dort kann man auf drei Routen Richtung Thision laufen. Entweder über die Ermou Str., auf der sich viele Geschäfte befinden oder über Ifaistou durch den Flohmarkt oder über Adrianou, wo sich Restaurants, Bars und Cafes aneinanderreihen. Auf der Athinas Str. befindet sich der Fisch- und Fleischmarkt in den Markthallen (dort kann man auch wunderbar essen) und direkt gegenüber liegt der Obst- und Gemüsemarkt. Am Ende des Marktes überquert man die Sokratous Str. und geht durch die Theatrou Str. zum großen, wunderschönen Gebäude am Theatrou Platz und dort beginnt eine Gegend, die die Athener "Avaton" nennen.

Rechts vom Gebäude betritt man eine andere Welt. Dort befinden sich ein indisches und ein pakistanisches Restaurant und am Ende der kleinen Straße taucht man in Asien ein. Hier findet man indische, pakistanische, bengalische, chinesische usw. Küche und zahlreiche Geschäfte aus Mittel- und Ostasien, die alles mögliche verkaufen. Die zentralen Plätze Omonia und Syntagma sollte man auch gesehen haben und wenn man der linken Szene angehört, sollte man sich Exarchia nicht entgehen lassen. Wer es edler mag, sollte nach Kolonaki gehen, das an Exarchia angrenzt. Der Adel der Stadt lebt und arbeitet dort. Auch viele Botschaften sind in Kolonaki angesiedelt.

Sport- und Geschichtsbegeisterte sollten sich auf jedem Fall das Panathanaikon Stadium anschauen, wo die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit 1896 stattgefunden haben. Das Stadion ist auch Ziellauf für Marathonläufer. Jedes Jahr am 2. Sonntag im November findet der Athener Marathon statt. Strecken die man laufen kann, sind 5, 10 und 42,195 km. Alle enden im Stadion. Den vollen Marathon sollte man mindestens einmal im Leben gelaufen sein. Start ist im geschichtsträchtigen Ort Marathon (man wird mit Bussen dahingefahren). Die Strecke ist schön und viele Leute jubeln und verteilen Olivenzweige an die Läufer. Wenn man Stunden später im Stadion ankommt, fühlt man sich wie ein Held.

Auch kulinarisch bietet Athen so einiges. Neben den vorhin erwähnten asiatischen Restaurants, kann man lokale Küche genießen. Am besten ist es abseits der Touristengegenden, da wo die Athener zum Essen gehen. In Pangrati am Plyta Platz befindet sich das Laiko Steki, wo man wunderbar essen kann. Am Avdi Platz in der Nähe vom Karaiskaki Platz, sind das Seychelles und das Avgo tou Kokkora sehr zu empfehlen. In dieser Gegend gibt es natürlich viel mehr gute Läden, wo die Athener gehen. Rund um die U-Bahnstation Panornou gibt es auch sehr viele Lokale zum Ausgehen und wer es edler mag, der geht entweder nach Kolonaki oder mit der Linie 1 nach Kifissia. Athen besucht man am besten zwischen Oktober und Ende Mai. Der Sommer ist sehr heiß.

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